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Projekte – Hochwasserschutz und Gewässerentwicklung

Hochwasserschutz und Gewässerplanung Alte Else

Zur Verbesserung des Hochwasserschutzes der Hörstensiedlung in Melle wurde die Alte Else auf einer Länge von rund 1 km neu verlegt und naturnah umgestaltet. Durch die Neutrassierung des Gewässerabschnitts konnte das Retentionsvolumen um ca. 35.000 m³ erhöht und so ein Hochwasserschutz bis zu einem HQ70 erreicht werden. Die hydraulische Situation wurde mithilfe des 2D-Hydraulikmodells HYDRO-AS-2D simuliert.

Besonderes Augenmerk lag auf einem natürlichen Verlauf der Alten Else und ihrer Aue. Der ehemals begradigte und stark überformte Abschnitt wurde dadurch ökologisch deutlich aufgewertet. Es ist mit einer signifikanten Zunahme der Biodiversität zu rechnen. Neue Lebensräume für Flora und Fauna entstehen – durch die Nähe zu FFH-Gebieten fungieren sie zusätzlich als ökologische Trittsteine.

Um mögliche negative Auswirkungen auf die Umwelt zu vermeiden, wurden eine Umweltverträglichkeitsvorprüfung, eine FFH-Vorprüfung, eine Artenschutzprüfung sowie ein landschaftspflegerischer Begleitplan erstellt und berücksichtigt.

Leistungen des Ingenieurbüros:

  • Antrag auf Plangenehmigung / §43 HOAI 2021, Teil 3, Freianlagen LPH 1–8
  • Artenschutzprüfung, LBP, FFH-Vorprüfung
  • Hydraulische Simulation mit HYDRO-AS-2D
  • Örtliche Bauüberwachung
Auftraggeber

Stadt Melle, Schürenkamp 12, 49324 Melle

Ansprechpartner Dipl.-Ing. Michael Kipsieker

Dipl.-Ing. Christoph Börger

Technische Daten

Neutrassierter Gewässerabschnitt: ~1 km

Erhöhtes Retentionsvolumen: 35.000 m³

Projektbeginn/-ende

2020 – 2025

Hochwasserschutz für die Kläranlage Belm

Die Kläranlage Belm reinigt die Abwässer von ca. 30.000 Einwohnern aus der Gemeinde Ortszentrum Belm und den umliegenden Ortsteilen Icker, Vehrte und Venne. Im August 2010 kam es im Landkreis Osnabrück zu Starkniederschlägen, die zu einem hundertjährigen Hochwasserabfluss im Belmer Bach führten.

Die Kläranlage Belm, welche vom Belmer Bach durchflossen wird, wurde durch das Hochwasser zu großen Teilen überschwemmt. Die im Untergeschoss untergebrachten Gebläse wurden vollständig geflutet und die gesamte Abwasserreinigung musste eingestellt werden. Unter anderem trat eine große Menge ungereinigtes Schmutzwasser in den Belmer Bach über.

Aufgrund dieser Erfahrungen wurden die Hydro Ingenieure Niederlassung Osnabrück mit einer Hochwasserschutzplanung für die Kläranlage Belm beauftragt. Im Rahmen dieser Hochwasserschutzplanung wurde das Gewässer Belmer Bach so verlegt, dass es zukünftig die Kläranlage auf der Nordseite umfließt.

In einem zweiten Schritt wird dann um die gefährdeten Bereiche ein Hochwasserschutzwall, zu Teilen als Erdwall zu Teilen aus Betonwinkelstützen errichtet, sodass eine Überflutung der Anlage bei einem Hochwasser HQ 100 nicht mehr auftritt. Zusätzlich wurde für die Ableitung des gereinigten Abwassers bei Hochwasserstand ein Hochwasserpumpwerk errichtet.

Leistungen des Ingenieurbüros:

  • Objektplanung, Teil 3 Ingenieurbauwerke, LP 1-8 gem. § 42, HOAI
  • Fachplanung, Teil 4 Technische Ausrüstung, LP 1-8 gem. § 53, HOAI
Auftraggeber Gemeinde Belm, Marktring 2, 49102 Belm
Ansprechpartner Dipl.-Ing. Michael Kipsieker
Technische Daten EW = 30.000 EW
Qd = 1.300 m³/d
Qmax = 65 l/s
Projektbeginn/-ende 2013 – 2015
Hochwasserschutz an der Wierau

Im Rahmen eines umfassenden Hochwasserschutzkonzeptes wurden die Schwachstellen entlang des rund 15 km langen Gewässers Wierau identifiziert. Auf Basis hydraulischer Nachweise mit HEC-RAS wurden Überflutungskarten erstellt und die Gefahrenbereiche in Risikokarten dargestellt. Ziel war der Schutz des Ortsteils Wissingen vor einem 100-jährlichen Hochwasserereignis (HQ100). Entlang der Wierau wurden drei Schutzmaßnahmen geplant:

Maßnahme 1:
Abschlag der Wierau in den „Linner See“ und Böschungserhöhung
Zur Retention eines HQ100-Ereignisses erfolgt ein kontrollierter Abschlag der Wierau in den „Linner See“. So können ca. 90.000 m³ Wasser zurückgehalten werden. Die südliche Böschung des Sees wurde zur Sicherstellung des Rückhalts erhöht.

Maßnahme 2:
Hochwasserschutzmauern „An der Wierau“
Im Bereich der Straße „An der Wierau“ wurde eine Hochwasserschutzmauer geplant, um das Überschwemmungsrisiko für den Ortsteil Wissingen im HQ100-Fall effektiv zu minimieren.

Maßnahme 3:
Erhöhung „Linner Weg“ und „Mindener Straße“
Zur Verhinderung von Flutwellen in Richtung Wissingen wurden die Straßen „Linner Weg“ und „Mindener Straße“ im Bereich der Bahnlinie Osnabrück–Bielefeld angehoben.

Leistungen des Ingenieurbüros:

  • Objektplanung gem. § 43 HOAI, Teil 3 Ingenieurbauwerke, LPH 1–9
  • Erstellung des Hochwasserschutzkonzepts für die Wierau
Auftraggeber

Gemeinde Bissendorf, Im Freeden 7, 49143 Bissendorf

Ansprechpartner Dipl.-Ing. Michael Kipsieker

Dipl.-Ing. Christoph Börger

Projektbeginn/-ende

2011 - 2015

Naturnahe Umgestaltung der „Bever“ in Glandorf

Die Hydro-Ingenieure wurden beauftragt einen rd. 2,7 km langen Gewässerabschnitt der Bever naturnah umzugestalten. Anlass ist die in nationales Recht umgesetzte EG-WRRL, die für alle Gewässer den guten ökologischen Zustand fordert. Bei der Umgestaltung wurde ein für die Region typisches Ökosystem angestrebt, wobei als Baumaterial überwiegend Totholzstrukturen (Wurzelstöcke, Baumstämme) verwendet wurden.

Gemäß der „Blauen Richtlinie“ sowie dem „Handbuch Querbauwerke“ wurden – unter Berücksichtigung der Strukturverbesserung (Trittsteine) und der Durchgängigkeit für Fische und aquatisch Wirbellose – folgende Maßnahmen ausgearbeitet:

  • Rückbau von 2 Grundschwellen und einer Stützschwelle
  • Umbau von 2 Absturzbauwerken in Sohlgleiten
  • Stärkere Integration von 2 Altarmen an den Hauptstrom
    • naturnaher Gewässerstau im Hauptstrom, Einbau einer Furt
  • Strukturverbesserung eines rd. 300 m langen Gewässerabschnittes
    • Uferanrisse, Steilhänge, Eigendynamik, Laufentwicklung, (Gleithang-Prallhang-Dynamik)

Die Planungsmaßnahmen wurden mit dem CAD-Programm OpenStrakat in Detailpläne dargestellt und der hydraulische Nachweis für die vorhandene und geplante Abflusssituation erfolgte mit dem Berechnungsprogramm HEC-RAS.

Leistungen des Ingenieurbüros:

  • Antrag auf Plangenehmigung
  • Hydraulischer Nachweis der Abflusssituation (Simulationsprogramm: HEC-RAS)
Auftraggeber UHV 96 „Hase-Bever“ Haus der Wasser- und Bodenverbände, Mindener Straße 206, 49084 Osnabrück
Ansprechpartner Dipl.-Ing. Michael Kipsieker
Technische Daten Einzugsgebiet = 1200 km²
Niedrigster Abfluss = 0,1 m³/s
Mittlerer Abfluss = 1,2 m³/s
Höchster Abfluss = 17,7 m³/s
Projektbeginn/-ende 08/2012 – 03/2013
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